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Den Walen ganz nah: Ein Kajakabenteuer in Britisch-Kolumbien

Off the path
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Die Weltendecker Line Dubois und Sebastian Canaves von www.off-the-path.com/de über Walbegegnungen.

Aufgeregt laufen wir zur Spitze der Hanson Island. Für vier Tage haben wir hier ein Camp bezogen, mitten in der Wildnis Kanadas. Neben uns sind noch acht andere Abenteurer dabei, alle teilen sich zu zweit ein Zelt mit Pritschbetten. Auch eine Outdoorküche, zwei Toiletten und eine Dusche befinden sich im Camp. Ob eine Gruppe Orcas an unserem Camp vorbeizieht? Das Gepuste war jedenfalls laut zu hören. Bis dato hatten wir Orcas nur aus der Ferne beobachten können, und das auch erst heute, am dritten Tag unseres Kajakabenteuers.

Dafür sahen wir die Tage zuvor an die 30 Buckelwale, wobei einer keine 20 Meter von uns sein gigantisches Maul zum Fressen aufriss, und ein anderer genau unter unseren Kajaks wegtauchte – beides Momente, die wir nie vergessen werden.

Heute Mittag war es dann endlich so weit: Ein riesiges Orcamännchen tauchte einige Hundert Meter vor unseren Kajaks auf, während zwei weitere an einer anderen Stelle nach Robben jagten, die ebenfalls nicht gerade klein waren.

Die Küste Britisch-Kolumbiens ist nämlich das Zuhause der weltweit größten Robbenart: des Stellerschen Seelöwen. Über drei Meter werden die Bullen lang und erreichen ein Gewicht von über einer Tonne – mal ganz abgesehen von dem furchtbaren Gestank, den sie verbreiten. Auch sie zogen in den letzten Tagen des Öfteren an unserem Camp vorbei und schauten neugierig, was wir zweibeinigen Gestalten so an Land tun.

Aber sie pusten nicht so, wie es Wale tun. Seelöwen konnten es diesmal also nicht sein.  Wir stehen auf einem Felsen und schauen in die Ferne, und tatsächlich: Mehrere schwarze, lange Rückenflossen sind zu erkennen. Eine kleine Orcafamilie schwimmt direkt auf unser Camp zu. „Orcas, Orcas!“, schreien wir ganz aufgeregt, bis sich auch alle anderen Campteilnehmer an der Spitze unserer Insel versammelt haben.

Eigentlich sollte es gleich Nachtisch geben, aber das war nun nebensächlich. Denn die Orcas kommen immer näher, tauchen auf und wieder ab. Dazu das stetige Gepuste, das allen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Kaum ein anderes Geräusch sorgt für so ein Kribbeln im Bauch, und kaum ein anderes bleibt so in Erinnerung wie dieses.

Während wir so dasitzen und diesen wunderschönen Tieren zugucken, wie sie an unserem Camp vorbeiziehen, lässt die untergehende Sonne alles in einem goldenen Licht erstrahlen – besser hätten wir uns den letzten Abend im Orcacamp nicht vorstellen können.

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Die Blogger Line Dubois und Sebastian Canaves von www.off-the-path.com/de über Walbegegnungen.
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