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Herbst und Winter

Stille.

Fotos: Anja Blacha

Anja Blacha ist eine deutsche Ausdauer- und Extremsportlerin. Sie hält eine Reihe von Rekorden: 2017 bestieg sie als jüngste deutsche Frau den Mount Everest und bezwang als jüngste Deutsche alle Seven Summits. Im Jahr 2019 war sie als erste deutsche Frau auf dem K2. 2020 schaffte sie die längste, allein durchgeführte Polar-Expedition einer Frau weltweit, bei der sie auf Langlaufskiern und ohne Fremdhilfe von der Küste der Antarktis zum Südpol lief.

Anja Blacha

Anja Karen Blacha ist eine deutsche Ausdauer- und Extremsportlerin. Sie hält eine Reihe von Rekorden: 2017 bestieg sie als jüngste deutsche Frau den Mount Everest und bezwang als jüngste Deutsche alle Seven Summits.

Das neu gefallene weiße Pulver lässt jeden Lärm verklingen. Gedämpft nur hört man den Wind, der sanft die Schneeflocken durch die Luft wirbelt.

Funkeln.

Am Boden, in der Luft, wohin das Auge auch blickt, es entdeckt ein Glitzern, das einen Hauch von Magie in die Welt zaubert. Die Sonnenstrahlen spiegeln sich in den Schneekristallen, bunt, in allen Farben.

Spuren.

Ein tierischer Gefährte war heute schon früh unterwegs, leicht noch erkennt man die kleinen Pfoten, die sich in den Schnee gedrückt haben.

Ein neuer Wintertag beginnt. Ich öffne das Zeltfenster, lasse die kühle, klare Luft hinein. Umfasse die warme Tasse frisch gebrühten Kaffees, der mich wärmt und weckt. Kurz darauf gehe ich hinaus. Warm eingehüllt in leichte Daune und weiche Wolle, die die Haut umschmeichelt. Die Sonne blendet, schnell noch ziehe ich die Sonnenbrille auf. Ein erstes Knirschen. Der lockere Schnee drückt sich fest unter meinem Schritt zusammen. Zeit, neue Spuren zu setzen. Auf geht’s auf meine Reise durch den Wintertag. Die Skier unter den Füßen, gleite ich durch den Schnee. Der Lärm, der Stress, die Hektik der Stadt sind vergessen. Jeder Schwung bringt mich ein Stück weiter, hinaus in die Weite, die Freiheit, die unberührte Natur, die vor mir liegt. 

Es ist ein unbeschwertes, fast müheloses Vorankommen. Der Schnee hat das Gelände in eine unendliche Spielwiese verwandelt. In der Pause beobachte ich, wie die einzelnen Schneekristalle sich auf meiner Kleidung verfangen. Jeder von ihnen ist anders und einzigartig.

Langsam verfärbt sich der Horizont in ein tiefes Orange. Der Tag neigt sich dem Ende zu. Ich stelle mein Zelt auf, ein Ort der Geborgenheit, bevor es dunkel und kalt wird. Der Wind verbläst sanft meine Spuren. Fast, als wäre ich nie hier gewesen. Ein Tuch aus weißen Schneeflocken bedeckt die Erde, bald auch mein Zelt. Ich ziehe den Schlafsack fest um mich zu und träume schon bald vom nächsten Wintertag.

Der Winter lässt uns bekannte Landschaften in neuem Gewand entdecken – schneebedeckte Hügel, gefrorene Wasserfälle, in Weiß getünchte Wälder. Er schenkt uns Vielfalt, ihn so zu erleben, wie es uns gefällt, entschleunigt oder adrenalingeladen – beim Winterwandern oder Schlittenfahren, beim Iglubauen oder Eisklettern, beim Langlauf oder Snowboarden. Der Winter lässt uns unseren Traumurlaub gestalten.

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