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Auszeit ins Glück

Fotos: Jana Zieseniß

Jana Zieseniß hat das gewagt, wovon viele träumen: Sie hat sich eine Auszeit vom Alltag genommen, um zu reisen. Heute erkundet sie die Welt hauptberuflich. Wie sie das geschafft hat, verrät die Reisebloggerin im Interview.

Jana Zieseniß

Bloggerin

Wann haben Sie bemerkt, dass Ihnen zweimal im Jahr Urlaub machen nicht mehr ausreicht, und wie hat sich das geäußert?

Viele von meinen Freunden haben bereits nach der Schule oder während des Studiums eine längere Auszeit auf Reisen verbracht. Zu dem Zeitpunkt war ich aber einfach noch nicht bereit dafür, oder es hat sich einfach nicht so ergeben. Eigentlich war ich immer sehr glücklich mit meinem Job, aber irgendwann kam der Punkt, an dem ich beruflich nicht mehr weiterkam, ich das Gefühl hatte, mich im Job nicht mehr genug einbringen zu können. Außerdem stand ich vor der Entscheidung, in welche Richtung sich mein Leben entwickeln sollte – schließlich hatte ich bis dahin nebenberuflich meinen erfolgreichen Reiseblog Sonne & Wolken aufgebaut, der dann quasi selbst zum Vollzeitjob wurde. Und so war die berufliche „Auszeit“ für mich nicht wirklich eine Auszeit, in der ich nur persönliche Erfahrungen sammeln konnte, sondern auch mehr Content für meinen Blog. Schließlich musste ich es in den vier Jahren zuvor irgendwie hinbekommen, sämtliche Fotos und Tipps in meinen wenigen Urlaubstagen zu produzieren. Ich glaube, für alle, die das Gefühl haben, in ihrem Job irgendwie „festzustecken“, nicht mehr glücklich sind oder sich nicht mehr weiterentwickeln können, kann eine längere Auszeit eine gute Gelegenheit sein, sich über seine Ziele und Lebensträume Gedanken zu machen.

Sie leben den Traum von vielen und haben Ihr Hobby zum Beruf gemacht. Wie haben Sie das geschafft?

Ich glaube, es ist eine Mischung aus vielem. Zum einen hatte ich es nie geplant, mich irgendwann mal mit meinem Reiseblog selbstständig zu machen. Schließlich habe ich ihn schon 2010 gegründet und da steckte die gesamte Bloggerwelt noch in den Kinderschuhen, besonders in Deutschland. Hätte man mir damals erzählt, dass ich als Beruf irgendwann mal „Reiseblogger“ angebe, hätte ich vermutlich gelacht. Ich war also zunächst mal als eine der ersten Reisebloggerinnen zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Darüber hinaus hatte ich natürlich in meinem Job in einer PR-Agentur das entsprechende journalistische Handwerkszeug gelernt und kannte mich in der Branche aus. Last, but not least hatte ich schon immer eine Leidenschaft für Fotografie. Und wenn ich wirklich für ein Thema brenne, dann bin ich nicht mehr zu halten und kenne keinen Feierabend und keine Wochenenden. Das ist ein bisschen auch ein Fluch (mein Freund wird das bestätigen!), hat aber natürlich auch zu meinem Erfolg beigetragen.

Wie nutzt man ein Gap Year richtig und wie finanziert man das?

Gerade wenn man seine Auszeit wie ich als Sabbatical oder Auszeit zwischen zwei Jobs plant, kann ich es nur empfehlen, ein entsprechendes finanzielles Polster vor der Reise anzulegen. Gerade wer Vollzeit arbeitet, kann meistens recht leicht mit ein paar Einschränkungen über die Jahre genügend Geld sparen. Manche Arbeitgeber bieten sogar Sabbatical-Modelle an, bei denen man in den Jahren vor der Auszeit weniger Gehalt gezahlt bekommt und so über die Zeit der Reise weiterhin bezahlt wird. Ich persönlich bin kein großer Freund von Work & Travel. Auch heute, als Reisebloggerin, versuche ich, besonders die Büro- und Schreibarbeit zu Hause zu erledigen und zu vermeiden, auf Reisen den ganzen Tag nur am Laptop zu sitzen, anstatt mein Reiseziel zu erkunden. Selbst als Studentin würde ich also eher über Nebenjobs und Co. vor der Reise Geld sparen, um die Reise dann nur genießen zu können, ohne auf Obstplantagen oder in dunklen Bars mein Geld verdienen zu müssen.

Auch den Versicherungsaspekt sollte man nicht außen vorlassen.

Auf jeden Fall sollte man sich vor der Reise mit dem Thema Krankenversicherung beschäftigen. Denn bei längeren Reisen greift eine klassische Reisekrankenversicherung nicht mehr. Bei Reisen über acht Wochen empfiehlt sich eine sogenannte Langzeit-Reisekrankenversicherung, die ich auch für meine dreimonatige Südamerika-Reise abgeschlossen hatte.

Welche Destination hat Sie besonders begeistert?

Seit meinem Sabbatical in Südamerika bin ich komplett begeistert von Lateinamerika. Besonders die Länder Chile und Bolivien haben es mir während dieser Reise angetan. Wer die perfekte Kombination aus Strandurlaub und Abenteuerreise sucht, dem kann ich Mexiko, genauer gesagt die Halbinsel Yucatán, nur ans Herz legen. Auch besonders begeistert hat mich kürzlich die Karibik. Ich war für zwei Wochen auf der Insel Saint Lucia und bin immer noch hin und weg von der tropischen Vegetation, den tollen Vulkanstränden sowie dem angenehmen Klima. Und wer auf der Suche nach paradiesischen Stränden ist, wird auf den San-Blas-Inseln in Panama oder der unbekannten Bahamas-Insel Long Island fündig. In Europa ist dagegen mein All-Time-Favorite Griechenland. Das Essen, die netten Menschen, die Strände und die vielen unterschiedlichen Inseln – dieser Mix ist einfach unschlagbar.

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