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Sommer

So abgespact werden wir in Zukunft Urlaub machen

Bild: © Björn Wisnewski

Wenn du daran denkst, wie du in Zukunft Urlaub machen wirst, was siehst du dann vor dir?

Eine Welt, geschaffen von einer Künstlichen Intelligenz, die du mit VR-Brille auf der Nase erkundest? Oder ein Spaceship, mit dem du zum Mond und um die Erde fliegst?

Wenn wir Menschen wie Elon Musk und Richard Branson und ihren Unternehmen SpaceX respektive Virgin Galactics Glauben schenken, dann werden wir in Zukunft statt auf Mallorca im Weltall Urlaub machen. Aber wir sind noch weit davon entfernt. Und das nicht nur aufgrund des Preises für so einen Weltraumflug – der kostet immerhin 450.000 US-Dollar –, sondern auch wegen der Umweltbelastung eines Raketenstarts.

Wusstest du, dass ein Flug ins All so viel Emissionen wie 150 Fernflüge ausstößt?

Für die Herstellung von flüssigem Wasserstoff wird nämlich CO2 freigesetzt und zusätzlich schädigen Raketentreibstoffe die Ozonschicht, die uns vor UV-Strahlung schützt. Der Klimawandel wird auch durch die Wolkenbildung von Flügen und Raketenstarts befeuert, weil sie die Wärmestrahlung auf der Erde zurückhält und so unseren Planeten weiter aufheizt. Ganz abgesehen von dem CO2-Abdruck für die Herstellung der Rakete selbst.

Irgendwie ist es ironisch, dass das Thema Weltraumreisen immer mehr in den Vordergrund rückt, während wir auf der Erde mit immer extremeren Wettererscheinungen wie Waldbränden, Dürren, Wasserknappheit und Überschwemmungen aufgrund des menschengemachten Klimawandels zu kämpfen haben! Unsere Erde ist landschaftlich so vielfältig – im Gegensatz zum kargen Mond und Mars. Sollten wir da nicht erstmal das retten, was wir haben?

Bild: © Sonja Koller

Auch auf der Erde kannst du ziemlich abgespacten und dazu noch nachhaltigen Urlaub machen, der Ressourcen schont. Zum Beispiel in einem sogenannten Earthship. Klingt crazy, ist es auch. Denn diese Häuser sind autark, also unabhängig von Energie- und Wasserversorgung. Sie bestehen quasi nur aus dem, was von der Gesellschaft weggeworfen wird. So ein Earthship findest du zum Beispiel mitten in der spanischen Wüste Gorafe. Die Gegend hier sieht eh schon aus wie eine riesige Marslandschaft, mittendrin: DistrictHive, das erste autarke Hotel der Welt. Das luxuriöse Tiny House ist komplett unabhängig von externen Versorgungsanschlüssen – wenn die Sonne nicht scheint, versorgen die Batterien das Haus vier Tage lang mit Strom. Insgesamt 250 Liter Wasser werden außerdem täglich aus der Luft aufbereitet und der Abfall wird in Asche umgewandelt.

Falls du deinen Urlaub gern on the road verbringst, also am liebsten mit dem Camper unterwegs bist, solltest du dir den Solarvan „Stella Vita“ anschauen. 22 Studierende der TU Eindhoven haben ein vollelektrisches Konzeptauto gebaut, das mit Solar-Paneelen angetrieben wird. Die so gesammelte Energie soll genug Kraft zum Fahren, Duschen, Fernsehen und Kaffee kochen geben. Mit einer maximalen Tagesreichweite von 730 Kilometern und einer Höchstgeschwindigkeit von 120km/h sind die Studierenden mit dem Solarauto von den Niederlanden bis zur Südspitze Spaniens gefahren – knapp 3000 Kilometer. Das Auto braucht zwei bis drei Tage, bis es wieder vollständig aufgeladen ist – so kann man sich auf der Route schöne Stopps heraussuchen und ein paar Tage an einem Ort bleiben.

Du siehst: Schon jetzt kannst du ziemlich abgespacten Urlaub machen, der dazu noch nachhaltig ist.

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